Interessanter Weise „spielen“ zwar alle Gemeinden irgendwie das gleiche Spiel, die erlaubten Mittel um dieses „Spiel“ zu bestreiten sind jedoch von Mitstreiter zu Mitstreiter unterschiedlich.
So waren im RROP Jahrzehnte lang keine Gewerbegebiete für Ostercappeln vorgesehen. Obwohl diese Regel vor einigen Jahren für uns abgeschafft wurde, befinden wir uns was die Gewerbesituation betrifft im Landkreis immer noch im letzten Drittel. Seit einigen Jahren können wir jedoch eine positive Trendwende beobachten, die uns bereits jetzt den ein oder anderen Haushalt gerettet hat.
Hinzu bieten sich für uns nun Chancen die erneuerbaren Energien zu nutzen. Sowohl aus ökologischen als auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein echter Gewinn für Ostercappeln.
Neben Flächen PV setzt die Gemeinde große Hoffnungen auf die Windkraft.
Gute Erfahrungen durften wir hier mit dem Windpark in Schwagstorf sammeln, dessen installierte Leistung sich durch Repowering in voraussichtlich 2025 verdreifacht auf über 50 MW. Doch nicht genug, es sollte weitergehen. Nördlich und südlich des Lutterdamms waren nach dem ersten Entwurf des LROP weitere Windvorranggebiete geplant. Projektierer haben sich schon auf den Weg gemacht und mit den Flächeneigentümern Vorverträge geschlossen. Wir sahen die Flächen ebenfalls aufgrund der Anwohnerstruktur und der Topographie als geeignete Standorte an.
Plötzlich hat der Landkreis aus angeblichen Naturschutzgründen diese Flächen nun nahezu komplett herausgenommen. Mit dieser Änderung der Spielregeln ist eine Entwicklung in diesem Gebiet jetzt ausgeschlossen.
Dass nun stattdessen auf einmal quasi aus dem nichts der Venner Berg vorgeschlagen wird und dann plötzlich entgegen der bisherigen Vorgehensweise der Gemeinderat mitbestimmen kann, kam für uns schon recht überraschend.
Der Ball liegt also heute bei uns, obwohl uns weder Bodengutachten noch Vogelkartierung usw. vorliegen. Trotzdem haben wir uns in unserer Fraktion nach einigem für und wider für die Aufnahme ins LROP ausgesprochen.
Nicht nur dass wir grundsätzlich positiv den erneuerbaren Energien gegenüber stehen, die Windkraft hat z. B. gegenüber Flächen- PV einen großen Mehrwert wenn man den Platzbedarf und die Leistung ins Verhältnis setzt.
Das vorgesehene Gebiet ist zugegebenermaßen nah der Wohnbebauung der Ortschaft Venne. Es liegt jedoch geschützt durch den Wald nicht direkt im Sichtfeld der Bürger.
Na ja, demnächst ist erst einmal wieder der Landkreis am Zug. Und was der dann daraus macht oder welche Unwegbarkeiten sich dann noch auftuen und ob das Vorhaben überhaupt umgesetzt werden kann bleibt offen.
Die CDU Fraktion stimmt dem Beschlussvorschlag zu.
Andreas Kalmey
Stellungnahme Gemeinderat am 12.03.2024
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